Martin Luther sagt: „Die Trauung ist ein weltlich Dinge.“ Und darum gehört sie für ihn vor die geschlossene Kirchentür.

Er bringt mit diesen deutlichen Worten zum Ausdruck, dass die Trauung nach evangelischer Auffassung nicht zu den Sakramenten gehört. Das Standesamt ist der Ort, an dem eine Ehe geschlossen wird.

Aber die dauerhafte Beziehung zweier Menschen beinhaltet Dimensionen des Lebens, die sehr viel weiter reichen als die rechtliche Verbindung zweier Menschen durch einen Trauschein.

Darum kommen Menschen, die geheiratet haben, in die Kirche und hören, wie die Bibl das gemeinsame Leben deutet. Die Liebe zweier Menschen steht am Beginn des gemeinsamen Weges, aber sie gründet in der Liebe Gottes, ohne die unsere Liebe „ein tönendes Erz und eine klingende Schelle wäre“, wie Paulus schreibt. Aus der Liebe erwächst Orientierung für das gemeinsame und Kraft zur Vergebung, ohne die dieses Leben nicht möglich ist.

Mit dem Traugottesdienst bekennen sich die Brautleute dazu mit ihrem Ja zu der Traufrage oder ihrem Traubekenntnis. Und es wird ihnen Gottes Segen zugesprochen, damit der gemeinsame Weg gelingt.

Wenn er Entschluss gefasst ist zu heiraten und mit dem Traugottesdienst um Gottes Segen zu bitten, dann ist es ratsam, frühzeitig mit dem zuständigen Pfarramt den Termin abzustimmen. Eine Trauung kann in der Heimatgemeinde der Brautleute oder an ihrem Wohnort gefeiert werden. Wenn sie nicht am Wohnort gefeiert wird, sollte das Pfarramt des Pfarramt des Wohnortes informiert werden. Voraussetzung für die kirchliche Trauung ist, dass einer der Brautleute einer christlichen Kirche angehört. Was im konkreten Fall an Regularien zu beachten ist, wird beim ersten Kontakt ebenfalls besprochen.

Der Ablauf des Traugottesdienstes wird später im Rahmen des Traugeprächs verabredet. Es ist ratsam, zu Vorbereitung auf dieses Gespräch einiges vorzubereiten. Benötigen werden Datum und Ort der Taufe der Brautleute. Wenn die Eheschließung bereits erfolgt ist, sollte das Stammbuch mitgebracht werden. Es lohnt sich auch, im Vorfeld in aller Ruhe einen Trauspruch auszuwählen und über die Musik im Traugottesdienst nachzudenken. Eine Auswahl von Trausprüchen und Liedern aus dem Gesangbuch finden Sie, wenn sie die hinterlegten Worte anklicken. Viele weitere Anregungen sind zusammengestellt in einer Broschüre aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

In der Regel hat ein evangelischer Traugottesdienst den folgenden Ablauf:

Einzug (des Brautpaares) mit Musik

Begrüßung

Gemeindelied

Psalm

Traupredigt

Gemeindelied

Schriftworte zur Trauung

Traufragen oder Traubekenntnis (von den Brautleuten gesprochen)

(Ringwechsel)

Gebet und Trausegen

Gemeindelied oder Musik

Fürbitten

Vaterunser

Gemeindelied

Ansagen

Segen

Auszug (um den Altar mit der Möglichkeit eine Kollekte abzulegen) mit Musik

Zum Schluss zwei praktische Hinweise:

Brautpaare schmücken in der Regel die Kirche nach ihren Vorstellungen. Für alle notwendigen Absprachen dazu, ist es ratsam mit dem zuständigen Küster Kontakt aufzunehmen.

Das Fotografieren und Filmen ist während des Gottesdienstes nur in Absprach mit dem Pfarrer/der Pfarrerin und/oder dem Küster möglich. Dies gilt vor allem in der Stadtkirche Immenhausen wegen der sehr empfindlichen Wandmalereien.

Eine glückliche Ehe ist eine größere Wundertat Gottes als die Teilung des Schilfmeeres.