Jesus sagt: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. (Matthäus 19,14)
Die Geburt eines Kindes ist ein großartiges, einmaliges Ereignis für die Familie. Um dem Wort Jesu zu folgen, kommen Familien mit ihrem Neugeborenen zur Taufe in die Kirche. Das ist seit Jahrhunderten so, und die sehr alten Taufsteine in der Hohenkirchener Kirche und in der Stadtkirche Immenhausen machen dies augenfällig.
Mit der Taufe feiert die Familie das neue Leben in ihrer Mitte und vertraut es zugleich im Glauben Gott an. Die Taufe ist vor allem andern Gottes Einladung an einen Menschen: Du kannst dein Leben meistern, indem du mir vertraust. Und die Taufe ist zugleich die Verpflichtung, immer zuerst nach dem zu fragen, was Gott von mir erwartet. Dies wird deutlich vor allem dann, wenn ein Erwachsener getauft wird. Mit der Taufe eines Kindes übernehmen besonders Eltern und Paten die Aufgabe, den eigenen Glauben an das Taufkind weiterzugeben. Das versprechen sie mit ihrem Ja auf die Tauffragen.
Durch die Coronazeit ist die Taufpraxis in den Gemeinden des Kirchspiels Immenhausen-Espenau vielfältiger geworden. Neben die Taufe im Gemeindegottesdienst ist aus praktischen Gründen der Taufgottesdienst mit der Familie getreten. Und diese Praxis wird wohl eine Möglichkeit bleiben, auch wenn inzwischen wieder fast alles möglich ist.
Die Vorbereitung der Taufe beginnt am besten mit einem frühzeitigen Anruf im Pfarramt, um Termin und Rahmen für die Taufe abzusprechen. Wenn der Termin steht, kann ein Taufgespräch verabredet werden, in dem der Ablauf der Taufe, die Mitwirkung der Familie und vieles mehr besprochen wird.
Es ist ratsam für das Taufgesprächs einiges vorzubereiten, einen Taufspruch auszuwählen, die Geburtsurkunde bereitzuhalten und die Anschriften der Paten ebenfalls.
Das Patenamt ist eine schöne und zugleich verantwortungsvolle Aufgabe. Die Eltern schlagen die Paten vor, die Kirchengemeinde überträgt das Amt. Patin oder Pate kann darum nur werden, wer einer christlichen Kirche angehört. Aus diesem Grunde ist die Vorlage eines Patenscheins notwendig, wenn die Patin/der Pate nicht im Kirchspiel Immenhausen-Espenau wohnt. Das Pfarramt am Wohnort stellt den Patenschein aus.
Die Paten wirken in der Regel im Taufgottesdienst mit, halten das Kind, nennen vor der Taufe seinen Namen und verlesen den Taufspruch. Meist bitten die Eltern auch Patin oder Pate, die Taufkerze zu gestalten oder auszuwählen.
Immer häufiger erleben Familien, dass vorgesehene Paten nicht (mehr) Mitglied einer Kirche sind. Um die dennoch bestehende Beziehung zum Kind/Täufling und den Wunsch der Familie nach einer Mitwirkung sowohl im Gottesdienst als auch (möglicherweise) an der religiösen Erziehung zu entsprechen, hat die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck die Möglichkeit des/der Taufzeug*in geschaffen: „Damit wird der Wunsch von Tauffamilien aufgenommen, dass auch Menschen, die nicht oder nicht mehr Mitglied einer Kirche sind, mit dem Segen der Kirche Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten… Es handelt sich nicht um ein Amt der Kirche…“ (aus der Einleitung der Agende III/1 Die Taufe der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck).
Eine Broschüre der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, eine Liste mit Taufsprüchen und Liedern zur Taufe, die hier hinterlegt sind, können weitere Anregungen geben.
Zwei wichtige Hinweise zum Schluss:
Das Fotografieren und das Filmen ist während des Gottesdienstes nur in Absprache mit Pfarrer und/oder Küster möglich. Dies gilt vor allem in der Stadtkirche in Immenhausen wegen der sehr empfindlichen Wandmalereien.
Ein schöner Brauch, der teilweise noch geübt wird, ist der sogenannte Altarumgang. Das bedeutet, die Tauffamilie umrundet auf dem Weg zum Platz den Altar. Dieser ist mit der Bibel darauf ein Symbol des Glaubens und dort steht eine Schale, in die eine Taufgabe eingelegt werden kann.
Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen.
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